„Wir sind schon wieder einen Schritt weiter. Unter „Digitalisierung“ versteht man Versuche, analog anfallende Daten in digitale Datenformate zu übersetzen sowie berechenbar und vorhersehbar zu machen. Unter „Post-Digitalisierung“ – interessanterweise ein Begriff, der in den Künsten aufgekommen ist – versteht man die Einbettung elektronischer Medien und digitaler Apparate in analoge Prozesse zwischen Mensch, Maschine, Betrieb, Wirtschaft und Gesellschaft. Dort, wo es knirscht. „Industrie 4.0“ will Schnittstellen zum Verschwinden bringen. Wir wollen wissen, um welche Schnittstellen es dabei geht. Wir stehen vor einem neuen Verständnis von Kommunikation. Die Maschinen haben das Wort, die Menschen aber auch.“

Prof. Dr. Dirk Baecker, KILPaD – Projektleiter, Lehrstuhl für Kulturtheorie und Management

Der Lehrstuhl Kulturtheorie und Management an der Fakultät für Kulturreflexion der Universität Witten/Herdecke beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit soziologischen und kulturtheoretischen Fragen, mit der Theorie der nächsten, „post-digitalen“ Gesellschaft sowie der Organisationsforschung und der Managementlehre.

Dirk Baecker interessiert die Frage, mit welcher soziologischen Theorie man den Übergang von einer modernen zu einer nächsten Gesellschaft begreifen kann.

Universität Witten/Herdecke

„Für uns bedeutet Digitalisierung ein Phänomen, das veränderte Anforderungen an die Beschäftigten und damit auch neue Lernchancen mit sich bringt. Um diese Chancen gezielt zu nutzen, werden wir im Projekt berufspädagogische Konzepte für die Gestaltung betrieblichen Lernens entwickeln, die anschlussfähig an die gelebte Praxis in den Unternehmen sind.“
Prof. Dr. Uwe Elsholz, Lehrgebiet für Lebenslanges Lernen
Im Lehrgebiet Lebenslanges Lernen sind die Auswirkungen und Chancen der Digitalisierung für die Kompetenzentwicklung in beruflichen Kontexten seit Jahren ein zentrales Forschungsfeld.
„KILPaD bedeutet für uns bei MultiProfil den Lückenschluss zwischen dem allgemein technischen Begriff der Digitalisierung und dem Anwender, sodass aus einer zunächst 1-dimensionalen technischen Betrachtung ein gesamtsystemischer Ansatz erwächst, der die kontinuierliche Innovation und die beteiligten Menschen in den Mittelpunkt stellt.„
Benjamin Böckmann, Prokurist

Die MutiProfil GmbH sitzt in Verl und stellt mit ihren ca. 100 MitarbeiterInnen ummantelte Möbelkomponenten her.

Sie vertreibt diese europaweit für die Möbel- und Küchenindustrie sowie für Einrichtungshäuser und den Innenausbau, unter anderem Fronten, Tischbeine, Leuchten, Bilderleisten, Konstruktionskomponenten sowie diverse Einrichtungsgegenstände für den Möbelhandel.

multiprofil.de

„Für das Unternehmen nass magnet und für mich bedeutet das KILPaD Projekt, weiter den richtigen Weg in die Zukunft zu gehen, um mit der Digitalisierung und der passenden Kommunikation den Wertschöpfungsprozess durch Menschen und Maschine effektiv zu gestalten und somit nachhaltig erfolgreich in wirtschaftlicher sowie sozialer Sicht zu handeln.“
Nader Frank Tabbara, Projektmanager und Mediator

Die nass magnet GmbH gehört zur Unternehmensgruppe der Holding Kirchheim GmbH & Co. KG und hat ihren Hauptsitz in Hannover, an dem sie ca. 300 Mitarbeiter/innen beschäftigt.

Als ein global agierendes, mittelständisches Familienunternehmen mit über 90 Jahren Erfahrung entwickelt, fertigt und vermarktet nass magnet elektromagnetische Lösungen für Industrie- und Automotiveanwendungen sowie für Bahn-, Agrar- und Medizintechnik.

Das Produkt-Portfolio umfasst sowohl Ventile für Luft, neutrale Gase und Flüssigkeiten als auch elektromagnetische Antriebe. nass magnet zeichnet sich durch eine hohe Fertigungstiefe aus, die neben Dreherei und Kunststoffspritzerei auch einen Werkzeug- und Sonderanlagenbau umfasst. Individuelle Lösungen können auf Anfrage konzipiert und in Serie produziert werden.

nassmagnet.com

 

„Für unser Unternehmen bedeutet Digitalisierung im Kontext des Projektes KILPaD eine neue Sichtweise auf unser tägliches Geschäft. Digitalisierung ist die industrielle Revolution des 21. Jahrhunderts und als Unternehmen, was sich an vorderster Front behaupten muss, hilft es uns die verschiedenen Perspektiven, die es bei der Integration von Digitalisierungsprojekten gibt, aus wissenschaftlicher Sicht betrachten und analysieren zu können.“
Lou Lütke, Projektplaner und Programmierer

HAHN Ruhrbotics, mit ihrem Sitz in Recklinghausen, ist ein Ingenieursdienstleister mit dem Fokus auf Integration von Industrierobotern in Fertigungsanlagen sowie Sondersoftwareentwicklung nach kundenspezifischer Anforderung.

Neben der klassischen Roboterprogrammierung werden auch Themen wie Bildverarbeitung, Sicherheitsbeurteilungen sowie künstliche Intelligenz und Mensch-Roboter-Kollaboration, die in den letzten Jahren eine neue Bedeutung in der Branche gewonnen haben,
aufgenommen und bedient.

Mit ihren 11 Mitarbeitern entwickelt sie Lösungen für Industrie, Chemie sowie kleine und mittelständische Unternehmen in ganz Deutschland und auf der ganzen Welt.

ruhrbotics.de

„Für unser Unternehmen bedeutet Digitalisierung im Kontext des Projektes KILPaD die Entwicklung von Herangehensweisen an Digitalisierungsprojekte in der Art, dass Mitarbeitern Angst genommen und Perspektiven durch Digitalisierung aufgezeigt werden. Dabei soll die zunehmend digitale Kommunikation und der Wissensfluss im Hinblick auf den Einzug in unsere neue Fertigungsumgebung optimiert und künftig sichergestellt werden.“
Tom Henning, Geschäftsführer

Die SHA GmbH ist ein Anlagentechniker aus dem Sondermaschinenbau mit ca. 50 Mitarbeiter und hat Ihren Sitz in Ludwigslust in Mecklenburg-Vorpommern.

SHA GmbH konzentriert sich auf die Fertigung von Förderschnecken, die dann in Produktions- oder Förderanlagen integriert werden. Dies geschieht unter einer sehr hohen Fertigungstiefe und einer großen Breite des Kundenspektrums über sechs Branchen hinweg, was das Unternehmen zu einer für seine Größe äußerst komplexen Organisation macht.

sha-germany.de

 

„XENON verfolgt in dem Forschungsprojekt „KILPaD“ einen ganzheitlichen Digitalisierungsansatz mit der Vision eines digitalen Arbeitsplatzes. Die Digitalisierung der Prozessabläufe umfasst alle Unternehmensbereiche und soll eine effizientere Zusammenarbeit auf globaler Ebene ermöglichen, bei der stets das Team im Fokus steht.“
Benjamin Reichelt, Koordinator der Innovationsprojekte

XENON entwickelt und baut Montageanlagen und Prüfanlagen zur Automatisierung der Fertigung von mechatronischen Komponenten.

Die seit mehr als 30 Jahren inhabergeführte Gruppe mit Hauptsitz in Dresden und Tochtergesellschaften in China und Mexiko zählt zu den führenden deutschen Anbietern von kundenspezifischen, schlüsselfertigen High-Tech Automationslösungen.

Durch Qualität, Präzision und Innovation in der Tradition der sächsischen Feinwerktechnik ist XENON auf weltweit über 400 Mitarbeiter kontinuierlich gewachsen.

xenon-automation.com

Unterauftragspartner

„Lernen, aufbereiten, in die Fläche vermitteln. Wir verstehen uns als Schnittstelle zwischen Forschung und Praxis und nehmen verschiedene Perspektiven in den Blick: theoretische Fundierung und praktische Anwendung; Rückspiegelung in die Wissenschaft und Transfer in die Unternehmenspraxis; von Innovationsprozessen lernen und Innovationen ermöglichen.“
Alexander Bullinger, Technologieberater – Innovation
„Das Innovationsnetzwerk Zukunftsallianz Maschinenbau hat es sich zum Ziel gesetzt, insbesondere die kleinen und mittelgroßen Unternehmen des Maschinenbaus und der industriellen Automatisierungstechnik im globalen Wettbewerb zu stärken. Der Wissens- und Erfahrungsaustausch zwischen Spitzenforschung und mittelständischer Praxis findet dabei nicht nur in den technologischen Themenfeldern statt. Zur Absicherung der zukünftigen Wettbewerbsfähigkeit sind ebenfalls innovative Konzepte der Organisations- und Personalentwicklung erforderlich, um eine hohe Produktivität, Agilität und Mitarbeiterzufriedenheit zu gewährleisten. In der Rolle des Transferpartners bringen wir daher die Kompetenzen und Praxiserfahrungen unserer Mitgliedsunternehmen in das Projekt ein.  In den verschiedenen Projektphasen von der Problemanalyse bis zum Ergebnistransfer laden wir zusätzlich weitere Unternehmen der Zielgruppe ein, sich an dem Innovationsdialog zu beteiligen.“
Dipl.-Wirtsch.-Ing. Gerald Pörschmann, Geschäftsführender Vorstand

„Geht man davon aus, dass in funktionalen Systemen eine gewisse Komplexität unvermeidbar ist, um die Funktionalität aufrechtzuerhalten, so stellt sich die Frage, wie diese Komplexität an den beteiligten Schnittstellen aufgeteilt wird und welcher Komplexitätsaustausch in sachlicher und zeitlicher Hinsicht möglich ist. Die Informatik hat sehr gute Methoden parat, um maschinelle Komplexität zu beschreiben; bei der Beschreibung der Nutzerkomplexität klafft noch eine Lücke, die es auszuleuchten gilt.“

Prof. Dr. Sven Kosub